Bluthochdruck, auch als Hypertonie bezeichnet, ist eine häufige Erkrankung, von der 30 Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen sind. Dr. Florian Weber, Chefarzt der Fachklinik für Geriatrie im MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel, ist ein Experte auf diesem Gebiet und behandelt regelmäßig Patienten mit Bluthochdruck. In einem Interview erläutert er die verschiedenen Ursachen dieser Erkrankung sowie die verfügbaren Therapiemöglichkeiten.
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Die Messung von Bluthochdruck: Systolischer und diastolischer Druck erklärt
Bluthochdruck wird anhand des systolischen und diastolischen Blutdrucks gemessen. Der systolische Druck entsteht, wenn das Herz Blut in die Blutgefäße pumpt, während der diastolische Druck entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft. Es gibt verschiedene Grade von Hypertonie. Grad eins liegt vor, wenn der obere Wert zwischen 140 und 159 und der untere Wert zwischen 90 und 99 liegt. Grad zwei liegt vor, wenn der obere Wert zwischen 160 und 179 und der untere Wert zwischen 100 und 109 liegt. Grad drei beginnt, wenn der obere Wert über 180 und der untere Wert über 110 liegt.
Häufig unbemerkt: Hypertonie durch unspezifische Symptome schwer erkennbar
Die meisten Menschen mit Hypertonie bleiben sich ihrer Erkrankung nicht bewusst, da die Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, schlechter Schlaf und allgemeines Unwohlsein unspezifisch sind und auch bei gesunden Menschen auftreten können. Es gibt jedoch bestimmte Anzeichen, die auf Bluthochdruck hinweisen, wie dauerhafte Kopfschmerzen, Kopfschmerzen, die mit dem Puls synchron laufen, und ein hochrotes Gesicht. Zur korrekten Diagnose ist eine genaue Messung erforderlich, wobei ein validiertes Gerät in einem ruhigen Raum verwendet werden sollte, nachdem man 30 Minuten lang keine Nahrung, keine Medikamente und keinen Sport konsumiert hat. Es empfiehlt sich, zwei bis drei Messungen durchzuführen und den Durchschnitt der letzten beiden Messungen zu berechnen.
Bluthochdruck: Ab welchem Wert sollten Sie zum Arzt gehen?
Eine ärztliche Konsultation ist dringend erforderlich, wenn der Blutdruckwert über 180 liegt und Symptome wie Kopfschmerzen oder Unwohlsein auftreten. Der Hausarzt wird eine weitere Messung durchführen, um den Grad des Bluthochdrucks zu bestimmen. Bei Grad eins kann eine nicht-medikamentöse Behandlungsoption in Betracht gezogen werden. Bei Grad zwei oder bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken sollten jedoch Medikamente eingenommen werden.
Ursachen von Bluthochdruck: Genetik und äußere Einflüsse
Die meisten Fälle von Bluthochdruck, auch bekannt als essentielle Hypertonie, haben keine bekannte Ursache. Obwohl genetische Veranlagungen und Stress eine Rolle spielen können, gibt es auch sekundäre Formen, bei denen eine andere Erkrankung die Ursache ist. Um Bluthochdruck ohne Medikamente zu bekämpfen oder vorzubeugen, empfiehlt Dr. Weber körperliche Aktivität wie Widerstands-Ausdauertraining oder Intervalltraining. Eine Verringerung des Salzkonsums ist ebenfalls ratsam, da Salz Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Blutgefäße zieht und den Blutdruck erhöht.
Podcast: Experten informieren über Bluthochdruck in „Ihr Gesundheitsratgeber
Im MEDICLIN-Podcast können Sie das vollständige Interview zum Thema Bluthochdruck anhören. In dieser Staffel namens „Ihr Gesundheitsratgeber“ geben Experten Einblicke in verschiedene Krankheiten. Die Folgen werden alle zwei Wochen auf verschiedenen Plattformen wie Apple, Spotify, Google Podcasts, Deezer und Amazon Music veröffentlicht. Die aktuelle Folge, die sich mit dem Thema Bluthochdruck befasst, ist ebenfalls auf der Übersichtsseite des Podcasts verfügbar.
Rechtzeitige Behandlung von Bluthochdruck reduziert Risiko für Komplikationen
Eine frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck ist äußerst vorteilhaft, da sie das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall reduzieren kann. Durch eine genaue Diagnose und die individuelle Auswahl der richtigen Therapiemethode kann der Blutdruck auf ein gesundes Niveau gesenkt werden. Regelmäßige Messungen und eine gesunde Lebensweise, die Sport und eine ausgewogene Ernährung beinhaltet, sind essentiell, um den Bluthochdruck zu kontrollieren. Der MEDICLIN-Podcast bietet wertvolle Informationen für Betroffene und Interessierte, um ihr Wissen über Bluthochdruck und andere Gesundheitsthemen zu erweitern.
