Die Tendenz zur veganen oder vegetarischen Ernährung wächst in Deutschland stetig, da immer mehr Menschen bewusst auf den Konsum von Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Eiern und Honig verzichten. Laut einer aktuellen Umfrage der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse hat sich die Zahl der Veganer in den letzten sechs Jahren nahezu verdoppelt und liegt im Jahr 2022 bei etwa 1,58 Millionen. Die Gründe für diese Veränderung sind vielseitig: Ein bedeutender Teil der Bevölkerung entscheidet sich aus ethischen Motiven für das Tierwohl und den Umweltschutz für eine rein pflanzliche Ernährung, während andere die möglichen gesundheitlichen Vorteile einer veganen Diät in den Vordergrund stellen und sich für eine vollständig pflanzliche Lebensweise entscheiden.
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Gemischte Bewertungen zu veganen Alternativen in Deutschland
Angesichts des anhaltenden Interesses an veganen Produkten warnt Dr. Matthias Riedl vor dem unkritischen Konsum von Ersatzprodukten. Diese chemisch verarbeiteten Fertigprodukte bergen Gesundheitsrisiken, da sie das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko erhöhen können, aufgrund des hohen Salz- und Phosphatgehalts.
Erhöhte Sterberate: Neue Studienergebnisse zu Gesundheitsrisiken von Fertigprodukten
Die Warnung von Dr. Riedl basiert auf zwei bedeutenden Studien. Die Framingham-Offspring-Studie von 2021 untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln und kardiovaskulären Erkrankungen. Die Ergebnisse waren eindeutig: Ein übermäßiger Konsum dieser Lebensmittel erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und eine höhere Sterberate. Ebenso fand die Kohortenstudie im selben Jahr einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr dieser Lebensmittel und einem erhöhten Risiko für Morbus Crohn.
Nur Ausgewogene Ernährung: Schlüssel zum gesunden Leben
Professor Andreas Hahn, der an der Leibniz-Universität Hannover in Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung forscht, stellt fest, dass die gesundheitliche Bewertung einer veganen Ernährung differenziert betrachtet werden muss. Eine ausgewogene Lebensmittelauswahl ist ausschlaggebend. Eine gesunde rein pflanzliche Ernährung sollte durch einen angemessenen Verzehr von Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Gemüse, Obst und Vollkornprodukten charakterisiert sein, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen.
Die Klippen veganer Ernährung vermeiden
Eine ausgewogene Ernährung ist für Veganer essenziell, doch allein reicht sie nicht aus, da sie auf Ergänzungsprodukte angewiesen sind, insbesondere auf Vitamin B12. Da dieses essenzielle Vitamin hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt, kann es bei einer rein pflanzlichen Ernährung zu Mangelerscheinungen führen, wie Blutarmut und Nervenschäden. In schwerwiegenden Fällen kann ein unbehandelter Mangel sogar zu Demenz führen. Veganer sollten daher auf Vitamin B12-Supplemente zurückgreifen, um mögliche Gesundheitsprobleme zu verhindern.
Reflektierte Wahl: Fazit für kluge Entscheidungen
Die vegane Ernährung ist beliebt, aber trotz der positiven Aspekte wie Tierwohl und Umweltschutz sind die gesundheitlichen Vorteile begrenzt. Eine kritische Betrachtung von stark verarbeiteten Ersatzprodukten ist empfehlenswert. Nur eine ausgewogene Kombination von pflanzlichen Lebensmitteln, ergänzt mit dem in tierischen Produkten vorkommenden Vitamin B12, kann zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung führen.