Nicht immer sind Krankmeldungen, die direkt nach dem Wochenende beim Arbeitgeber eintrudeln, falsch. Doch wer ausgerechnet am Montag eine Krankmeldung übermittelt, wirkt oft unglaubwürdig.
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Am Montag eine Krankmeldung abgeben: Problem oder nicht?
Viele Arbeitnehmer fürchten sich regelrecht davor: Wenn sie am Montag eine Krankmeldung abgeben, könnte das Probleme machen. Der Vorgesetzte könnte der Meinung sein, dass der oder die Betreffende einfach zu lange gefeiert hat.
Vielleicht möchte der Mitarbeiter nur nicht am Arbeitsplatz erscheinen und das Wochenende noch ein wenig verlängern? Verschiedene Gründe für Krankmeldungen können vorliegen und in den meisten Fällen sind sie nicht durch eine Arbeitsunlust verursacht.
Zur Beruhigung: Die wenigsten Vorgesetzten unterstellen direkt etwas Schlechtes, vielmehr gehen die meisten davon aus, dass auch am Montag eine Krankmeldung reell ist. Nicht wenige Arbeitnehmer schleppen sich noch am Freitag zur Arbeit und werden dann am Wochenende krank. Ans Arbeiten ist dann montags nicht zu denken!
Das denken Arbeitgeber über Krankmeldungen am Montag (Video)
Vor allem bei Mitarbeitern, die nur selten fehlen, denkt sich kaum ein Chef wirklich etwas, wenn am Montag die Krankmeldung kommt. Ob per E-Mail oder am Telefon, Krankmeldungen werden registriert und der Mitarbeiter mit den besten Wünschen in die Genesung entlassen. Meist folgt noch der Hinweis, dass spätestens am Mittwoch die Krankschreibung vom Arzt vorliegen soll. Handelt es sich nur um den einen Tag, an dem die Krankmeldung gelten soll, verzichten viele Vorgesetzte sogar auf die Forderung, einen Beleg vom Arzt vorzuweisen.
Anders sieht es bei den Arbeitnehmern aus, die häufiger mal fehlen. Wenn es den Anschein hat, als würde mit der Krankmeldung nur das Wochenende verlängert werden sollen, wird es bald arbeitsrechtliche Konsequenzen geben. Verdächtig ist es vor allem, jemand am Montag eine Krankmeldung übermittelt und am Dienstag frisch, ausgeruht und munter am Arbeitsplatz erscheint. Dies ließe sich nur begründen, wenn ein Migräneanfall oder einer der Gründe, die wir weiter unten erwähnen, vorlag.
Video: Krankmeldung – das müssen Sie wissen
So bleibt die Glaubwürdigkeit erhalten
Wer angeblich wegen einer schweren Erkältung mit Husten und Schnupfen fehlt, sollte lieber eine E-Mail mit der Krankmeldung senden. Am Telefon würde der Chef bzw. seine Sekretärin direkt hören, dass eben keine schwere Atemwegserkrankung vorliegt.
Eine E-Mail kann auch schon am Sonntag gesendet werden, wenn beispielsweise am Montag direkt der Arzt aufgesucht werden soll und ein Anruf beim Arbeitgeber nicht möglich ist. Zugleich sollte angeboten werden, die liegen gebliebene Arbeit nach Genesung nachzuholen.
Auch die folgenden Tipps sorgen dafür, dass am Montag eine Krankmeldung nicht unglaubwürdiger wirkt als an jedem anderen Wochentag:
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Ärztliches Attest übermitteln
Gesetzlich geregelt ist, dass spätestens am dritten Krankheitstag ein ärztliches Attest vorzulegen ist. Wer in Bezug auf die Glaubwürdigkeit auf Nummer sicher gehen will, kann das Attest auch direkt am ersten Tag schon einreichen. Möglich ist das auch per E-Mail.
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Offenheit siegt
Sollte eine Krankheit nicht der Grund für das Fernbleiben von der Arbeit sein, hilft es oft, dem Chef alles zu erklären. Immerhin ist dieser auch nur ein Mensch und hat sicher Verständnis dafür, wenn beispielsweise ein Familienmitglied gepflegt oder der Hund zum Tierarzt gebracht werden muss. Glaubwürdig bleibt das aber nur, wenn es sich um eine Ausnahme handelt. Wer regelmäßig am Montag eine Krankmeldung wegen eines solchen Grundes melden möchte, wird Pech haben.
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Nicht zu viel reden
Wer viel redet, macht sich verdächtig. Das heißt, dass es besser ist, einfach keine große Sache aus der Krankmeldung zu machen und dem Arbeitgeber nur den bloßen Fakt zu übermitteln. Wer anfängt, lange herumzureden, wirft nur die Frage auf, ob es einen Grund gibt, sich zu verteidigen.
Bis wann muss der Krankenschein da sein? (Video)
Einfach nach dem Wochenende krankmelden und dann gepflegt blaumachen? So einfach ist das nicht, denn neben dem Arbeitsvertrag und den dortigen Regelungen gibt es auch eine gesetzliche Vorgabe zum Krankenschein. Wie bereits erwähnt wurde, muss dieser spätestens am dritten Tag der Erkrankung beim Chef vorliegen.
Wer sich aber schon am Freitag krankgemeldet hat und Montag nicht im Büro erscheinen möchte oder kann, sollte daran denken, dass der Krankenschein an eben diesem Tag fällig wird. Der Grund ist, dass in der Dreitagesfrist keine Werktage, sondern Kalendertage beinhaltet sind. Eine längere Frist ist nur dann möglich, wenn der letzte Tag auf einen Feiertag fällt und somit kein Attest eingeholt werden kann. Zur Wahrung der Übermittlungsfrist genügt es, den Krankenschein per E-Mail zu übertragen.
Video: Krankgeschrieben: Worauf Arbeitnehmer achten sollten
Gute Ausreden für jeden Montag
Am Montag eine Krankmeldung zu übermitteln, ist oft eine heikle Angelegenheit. Das gilt vor allem dann, wenn dieser Tag bereits einmal oder gar mehrfach als verlängertes Wochenende gesehen wurde.
Wer immer wieder melden muss, dass er oder sie nicht im Büro erscheinen kann und das immer montags der Fall ist, wird bald unglaubwürdig und muss im schlimmsten Fall mit einer Abmahnung oder sogar Kündigung rechnen. Doch auch der Chef weiß, dass eine Krankheit am Montag per se nicht ungewöhnlich ist, denn viele Arbeitnehmer erkranken genau dann, wenn sie keinen Stress mehr haben und das ist ausgerechnet am Wochenende der Fall.
Die 7 besten Ausreden, um eine Krankheit zu melden
Wer sich beim Arbeitgeber melden muss oder möchte, weil eine Krankheit oder Verhinderung vorliegt, kann sich auf eine der folgenden Ausreden berufen:
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Eigene Erkrankung
Wer sich physisch oder psychisch unwohl fühlt, kann nicht arbeiten gehen. Motivation und Leistungsfähigkeit sind im Keller, außerdem besteht die Gefahr der Ansteckung zumindest bei Viruserkrankungen. Der Chef kann aber verlangen, dass Arbeitnehmer eine Krankheit nicht nur melden, sondern vom Arzt bestätigen lassen.
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Defektes Fahrzeug
Um am Montag eine Krankmeldung übermitteln zu können, ist als Ausrede auch das eigene Auto ideal. Allerdings nur, wenn der oder die Betreffende üblicherweise mit dem eigenen Kfz zur Arbeit erscheint. Zudem lässt sich kein mehrtägiges Fernbleiben vom Arbeitsplatz damit entschuldigen, maximal kann hier der Montag akzeptiert werden. Für alle weiteren Tage gibt es bei reeller Meldung andere Lösungen.
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Privates Problem
Die meisten Arbeitgeber akzeptieren auch ein privates Problem als Begründung dafür, dass der Angestellte von der Arbeitsstelle fernbleibt. Das gilt aber nur dann, wenn das Vertrauensverhältnis gut ist.
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Unfall im Haushalt
Eine Treppe hinabgestürzt oder den Kopf angestoßen? Natürlich können auch solche kleinen Unfälle am Montag eine Krankmeldung rechtfertigen. Der Arbeitgeber hat dabei aber das Recht, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu verlangen.
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Schaden in der Wohnung
Der Besuch von Handwerkern steht an oder ein Schaden in der Wohnung muss behoben werden? In der Regel wird der Chef ein Auge zudrücken und den Arbeitnehmer entschuldigen. Wenn aber immer am Montag eine Krankmeldung wegen solcher Sachen ansteht, wird auch der netteste Chef irgendwann misstrauisch.
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Besuch beim Tierarzt
Nicht alle Vorgesetzten reagieren kulant, wenn ein Haustier eines Angestellten erkrankt und zum Tierarzt gebracht werden muss. Sie haben sogar das Recht zu verlangen, dass eine andere Lösung gefunden wird. Doch kaum ein Arbeitgeber wird dies verlangen, sollte kein berechtigter Grund für ein Misstrauen gegenüber dem Mitarbeiter vorliegen. Allerdings sollte das Tier auch nicht ständig ausgerechnet am Wochenende erkranken, dies wirkt dann doch verdächtig.
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Andere Gründe
Auch andere Gründe können vorliegen. Diese sollten einfach gegenüber dem Vorgesetzten kommuniziert werden. Wer fehlt, obwohl keine persönliche Erkrankung oder ein familiärer Notfall vorliegt, sollte unbedingt anbieten, die liegen gebliebene Arbeit nachzuholen. Das geht beispielsweise bei Bürojobs auch im Home Office. Sollte dieses generell im Unternehmen möglich sein, wird die Sache freilich deutlich vereinfacht. In dem Fall haben die meisten Vorgesetzten auch kein Problem damit, wenn ein weiterer Tag daheim verbracht wird, sofern die Arbeit am Ende erledigt ist.