Das Bundessozialgericht (BSG) hat vor sechs Monaten ein bedeutendes Urteil gefällt, indem es die Posttraumatische-Belastungsstörung (PTBS) eines Rettungssanitäters als Berufskrankheit anerkannt hat. Die nun veröffentlichte Urteilsbegründung bestätigt endgültig diese Entscheidung. Dieses Urteil hat eine umfassende Debatte über die Prävention psychischer Belastungen im Gesundheitswesen angestoßen, insbesondere in der Intensiv- und Notfallmedizin, wo dramatische Ereignisse häufig vorkommen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
DIVI-Präsident fordert flächendeckende Unterstützungssysteme in Kliniken
Um den Personalmangel in der Intensiv- und Notfallmedizin langfristig zu bewältigen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Dies betont auch DIVI-Präsident Prof. Felix Walcher im Hinblick auf das Jahr 2024. Bereits vor fünf Jahren wurde die Sektion Resilienz gegründet, um die psychische Gesunderhaltung der Mitarbeiter in der Intensiv- und Notfallmedizin zu unterstützen. Es ist dringend notwendig, dass kollegiale Unterstützungssysteme flächendeckend und nachhaltig in allen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland eingeführt werden, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.
PTBS-Urteil: Recht auf Hilfe für Mitarbeiter in medizinischen Berufen
Das Urteil des Bundessozialgerichts vom 22.06.2023 zur Posttraumatischen-Belastungsstörung (PTBS) hat eine große Bedeutung für Mitarbeiter in der Intensiv- und Notfallmedizin. Diese Berufsgruppe ist aufgrund der Art ihrer Arbeit einem erhöhten Risiko ausgesetzt, belastende Ereignisse zu erleben, die zu PTBS führen können. Das Urteil ermöglicht diesen Mitarbeitern nun den Anspruch auf Leistungen von Unfallversicherungsträgern, sofern sie nachweisen können, dass ihre PTBS berufsbedingt ist. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Unterstützung und Genesung betroffener Mitarbeiter.
Implementierung der DIVI-Empfehlungen: Nachbesprechungen und Peer Support für alle
Die Umsetzung der Strukturempfehlungen der DIVI in allen Stationen und Notaufnahmen ist von großer Bedeutung, um die psychische Gesundheit der Mitarbeiter in der Intensiv- und Notfallmedizin zu schützen. Um dies zu erreichen, sollten kurzfristige Hilfen wie Nachbesprechungen und kollegialbasierte Unterstützungssysteme flächendeckend und verpflichtend für alle Mitarbeiter in Kliniken implementiert werden. Dies ist unerlässlich, um den Personalmangel zu bewältigen, da viele Pflegekräfte und Ärzte aufgrund fehlender Unterstützung ihren Beruf aufgeben. Die langfristige Versorgung traumatisierter Mitarbeiter durch Psychotherapien und berufliche Wiedereingliederung ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Psychische Belastungen im Arbeitskontext: Sektion Perspektive Resilienz gibt Hilfestellung
Die Sektion Perspektive Resilienz arbeitet aktiv daran, Handlungsempfehlungen und Best-Practice-Beispiele für Kollegen in der Intensiv- und Notfallmedizin zu entwickeln. Um ihre Ergebnisse zu verbreiten, hat die Sektion bereits zwei „One-Minute-Wonder“ veröffentlicht. Diese kurzen Videos beschäftigen sich mit der praktischen Umsetzung von Maßnahmen zur Mitarbeiterunterstützung im betrieblichen Gesundheitsmanagement sowie mit der Bewältigung von psychischen Belastungen in der Akut-, Notfall- und Intensivmedizin.
PTBS-Urteil: Helfern helfen – Bedeutung der Mitarbeiterunterstützung betont
Das PTBS-Urteil des Bundessozialgerichts hat einen bedeutenden Einfluss auf die Diskussion über die Mitarbeiterunterstützung in der Intensiv- und Notfallmedizin. Es ist von großer Bedeutung, die Anzahl der nicht mehr arbeitsfähigen Mitarbeiter zu reduzieren und die Versorgungssituation im Land aufrechtzuerhalten. Mitarbeiter in belastenden Situationen sollten Unterstützung erhalten, um ihre psychische Gesundheit zu fördern und die Patientensicherheit zu gewährleisten. Es ist entscheidend, dass Helfern auch ab und zu selbst geholfen wird, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.
PTBS-Urteil fordert Implementierung von Unterstützungssystemen in Kliniken
Das PTBS-Urteil des Bundessozialgerichts ist ein Meilenstein für die psychische Gesundheit in der Intensiv- und Notfallmedizin. Es fordert eine umfassende Debatte über die Vorbeugung psychischer Belastungen und die Implementierung von kollegialen Unterstützungssystemen in allen Kliniken. Mitarbeiter haben nun Anspruch auf Leistungen bei PTBS-Erkrankung, was dazu beitragen kann, den Personalmangel langfristig zu bewältigen. Die Sektion Perspektive Resilienz arbeitet an Handlungsempfehlungen und Best-Practice-Beispielen, um die Mitarbeiterunterstützung zu verbessern. Die Gesundheit der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt, denn sie ist auch entscheidend für die Patientensicherheit.