Effektive Rehabilitation: Hilfe bei Post-COVID-Symptomen und Förderung der Teilhabe

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Eine interdisziplinäre Rehabilitation, die von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) empfohlen wird, kann Patientinnen und Patienten, die unter dem Post-COVID-Syndrom leiden, dabei helfen, ihre Beschwerden zu lindern und ihre Genesungschancen zu erhöhen. Durch die ganzheitliche Betreuung und Behandlung mehrerer betroffener Organsysteme können individuelle Rehabilitationsbedürfnisse besser erfüllt werden.

Post-COVID-Symptome: Politik plant Versorgungsforschungsprogramm

Post-COVID-Symptome wie anhaltende Erschöpfung, extreme Müdigkeit, eine stark reduzierte Belastbarkeit sowie Schwierigkeiten bei der Konzentration können nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung auftreten. Zur Unterstützung der Betroffenen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 12. Juli 2023 die Einführung eines Versorgungsforschungsprogramms angekündigt, das durch Förderung und Evaluation von Modellprojekten Lösungsansätze zur Bewältigung des Post-COVID-Syndroms entwickeln soll.

Die Rehabilitation nach COVID-19 ist ein wichtiger Bestandteil der Sozialversicherung, der darauf abzielt, den Betroffenen umfassende Unterstützung zu bieten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die nicht-medizinischen Folgen der Erkrankung gelegt, wie beispielsweise die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit und soziale Integration. Das Ziel ist es, dauerhafte Beeinträchtigungen zu verhindern und den Betroffenen eine bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen.

Als stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DGUV haben wir frühzeitig Programme eingeführt, um den Betroffenen während der Pandemie zu helfen. Zusätzlich haben wir diese Programme genutzt, um mehr über die Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren. Konkrete Beispiele für solche Programme sind der Post-COVID-Check und die Post-COVID-Reha, die den Versicherten der gesetzlichen Unfallversicherung über die BG Kliniken zur Verfügung stehen. Durch die umfangreiche Teilnahme von über 100.000 Fällen konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln, die in unser Eckpunktepapier eingeflossen sind.

Die Eckpunkte dienen als Richtlinien für Reha-Einrichtungen, um passende Angebote für ihre Versicherten zu entwickeln. Zudem bieten sie Betroffenen und ihren Ärzten eine Orientierungshilfe bei der Auswahl geeigneter Rehabilitationsmaßnahmen. Diese Eckpunkte ergänzen die bereits bestehenden medizinischen Leitlinien und tragen somit zu einer umfassenderen Versorgung und Unterstützung bei der Rehabilitation bei.

Post-COVID-Syndrom: Beeinträchtigte Leistungsfähigkeit im Fokus

Das Post-COVID-Syndrom ist durch verschiedene Einschränkungen der körperlichen und geistigen Fähigkeiten gekennzeichnet. Dies kann dazu führen, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, ihren normalen Aktivitäten nachzugehen. Ein Hauptaspekt der medizinischen Rehabilitation besteht darin, die individuellen Anforderungen der Patienten zu identifizieren und entsprechende Therapien einzuleiten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erfassung der Krankheitsgeschichte und den anfänglichen Untersuchungen, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, die Fatigue, also die extreme Erschöpfung, zu bewältigen, da diese die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Aufgrund der Komplexität der Symptome ist eine interdisziplinäre Herangehensweise entscheidend, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten.

Die stationäre Rehabilitation sollte individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Patienten zugeschnitten sein, um erfolgreich zu sein. Ein wichtiger Faktor dabei ist das „Pacing“, bei dem die Belastungen schrittweise und angemessen gesteigert werden, um Rückschläge zu vermeiden. Prof. Dr. Anke Steinmetz, DGUV-Stiftungsprofessorin an der Universität Greifswald und Mitverfasserin des Eckpunktepapiers, betont die Bedeutung dieser Anpassung an die individuellen Belastungsgrenzen, um den Therapieerfolg sicherzustellen.

Die Eckpunkte zur medizinischen Rehabilitation bei Post-COVID-Syndrom wurden gemeinsam von der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung entwickelt, um eine wichtige Orientierungshilfe für Betroffene, Ärzte und Reha-Einrichtungen bereitzustellen. Durch eine interdisziplinäre Rehabilitation können die Beschwerden der Patientinnen und Patienten gelindert, ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verbessert und ihre berufliche Teilhabe wiederhergestellt werden. Individuell angepasste Therapien und das Berücksichtigen der Belastungsgrenzen spielen dabei eine entscheidende Rolle, um Rückschläge zu vermeiden und langfristige Therapieerfolge zu erzielen. Die Eckpunkte ergänzen die bestehenden medizinischen Leitlinien und tragen maßgeblich zur Verbesserung der Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten bei.

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